Schon seit dem 14.03. laufen die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Haltung zeigen“. Damit soll für mehr Solidarität, Zivilcourage und Sensibilität eingetreten werden. Individueller und struktureller Rassismus sind immer noch Teil unseres alltäglichen Lebens. Für Expert*innen und Betroffene ist das keine Überraschung. Rassismus wird als Meinung dargestellt, damit sie unter den Artikel des Grundgesetzes fällt. Dass das überhaupt nicht geht, ist eigentlich allen klar und trotzdem passiert es. Aber auch ungewollt werden immer wieder Rassismen reproduziert auch an Schulen und nicht zuletzt in Schulbüchern. Struktureller Rassismus ist, wie es der Name schon sagt, so tief in Routinen und Abläufen verankert, dass er gar nicht leicht zu greifen ist.

Mit dem Beitritt zu dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ haben wir uns bereit erklärt, die Strukturen, für die wir zwar nicht verantwortlich sind, zu reflektieren und entsprechend zu handeln. Dass uns dies wichtig ist, zeigen zahlreiche Projekte, die Ausbildung des A-Teams, deren Mitglieder erste Ansprechpartner*innen bei Diskriminierungserfahrungen sind, sowie die Behandlung des sehr umfangreichen Themas im Unterricht, z.B. über Schulbuchinhalte, Kolonialismus, Sprache und Rassismus usw.

Rassismus bewusst zu machen, der nicht immer bewusst und abwertend eingesetzt wird, ist eines der Herzensthemen unserer Schule und genau deshalb haben wir uns mit einer Aufkleberaktion am Programm der Stadt zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt. Nach einem Aufruf haben interessierte Schüler*innen aus allen Jahrgängen insgesamt etwa 70 Haiku – dreiversige Kurzgedichte mit festgelegter Silbenanzahl – zum Thema „Haltung zeigen gegen Rassismus“ eingereicht. Das Ergebnis war überwältigend! Jedes einzelne davon war ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung allgemein, daher an dieser Stelle noch einmal ganz großen Dank an alle, die sich auf diese Weise engagiert haben!!

Eine Jury (bestehend aus Mitgliedern des Gymnasiums, des Integrationsbeirats und der Stadt Langenhagen) hatte die schwierige Aufgabe, aus allen Einsendungen drei Haikus auszuwählen, die von Sponsoren auf Bodenaufkleber gedruckt und im Laufe der Woche im gesamten Stadtgebiet als Hingucker verteilt werden. Auf diese Weise sollen sie die vorübergehenden Passant*innen zum Nachdenken, ins Gespräch kommen, Diskutieren und auch zum Hinterfragen der eigenen Haltung anregen.
Die Gewinnerinnen kommen aus der 6., 7. Und 13. Klasse und überzeugten aufgrund ihrer Prägnanz, Aussagekraft, Eindeutigkeit und ihrer immerwährenden Aktualität:

Was ist Sumsissar?
Rassismus rückwärts, nicht wahr?
pots Sumsissar trofos!
(Annika, 6. Klasse)

Viele fragen mich:
Aus welchem Land kommst du?
Immer noch von hier
(Lilien, 7. Klasse)

Niemand flieht gerne
Der Frieden ist ein Luxus
Heute mehr denn je
(Hiveen, 13. Klasse)

Aufgrund der großen Zahl an Einsendungen sowie der überragenden Qualität der Ergebnisse hat die Stadt Langenhagen uns für alle Teilnehmer*innen, die ein Haiku verfasst haben, Preise gegeben, die wir am vergangenen Freitag den Schüler*innen übergeben konnten. Die Kids freuten sich über Stofftaschen, Kugelschreiber und Notizblöcke, in welchen sie künftig ihre neuen lyrischen Gedanken, die auch ganz politisch sein dürfen/sollen, festhalten können.

Während die einen bereits ihre Preise abholen konnten, diskutierten die anderen noch fleißig über Rassismus und Rassismuserfahrungen in ihrem Workshop, der mit der VHS am Gymnasium organisiert wurde. Die Klassen 8B und 7F haben sich aktiv mit (strukturellem) Rassismus auseinandergesetzt. Unter Abwesenheit der Lehrkräfte – damit ein echter bewertungsfreier Raum eröffnet wurde – haben die Schüler*innen diskutiert, definiert, neu ausgelegt, verhandelt und so das Thema von vielen Seiten beleuchtet. Dabei haben die beiden Teamer über z.B. Spiele und Songs die Lebenswelten der Schüler*innen mit einbezogen, sodass die vier Schulstunden wie im Fluge vergangen sind. Nicht alle Fragen konnten geklärt, aber ein solider Grundstein gelegt werden, auf dem weiter aufgebaut werden kann.

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"First Light" nennt man den allerersten Moment, in dem ein Teleskop das Licht der Sterne einsammelt; das stimmte in unserem Fall nicht ganz, denn das kürzlich gespendete Teleskop hatte schon viele Beobachtungsabende hinter sich, zum ersten Mal waren allerdings die Augen der Astro-AG am Ausgang des Okulars!

Am Freitagabend traf sich unsere Astronomie-AG zum Teleskoptraining auf dem Freigelände zwischen Campus und Stammgebäude, um das Handling verschiedener Fernrohrtypen zu üben. Zum Spiegelteleskop gesellten sich ein handlicher Refraktor und ein noch kleineres Maksutov-Modell, um bei winterlichen Bedingungen den Himmel zu beobachten.

Samt Stativen und Montierungen hatten wir schon ein wenig zu schleppen und aufzubauen, aber das gehört dazu und macht schließlich Spaß.  Den schönen Blick auf den aufgehenden Mond, der fast in voller Größe erschien, konnten wir mit einfachen Mitteln am Teleskop per Smartphone (Bild von Jolina Dürkoop) einfangen: Die hellen Hochflächen und dunklen "Meere" kommen gut zur Geltung. Während kleinere Details besser an der Schatten - Lichtgrenze, dem Terminator, zu beobachten sind, war dies die Gelegenheit, die nun sehr hellen Strahlenkränze der Einschlagskrater festzuhalten.

Viele Sterne und Objekte waren durch das Mondlicht überstrahlt, aber bei wolkenlosen Nachthimmel gab es trotzdem einen erstaunlich ungetrübten Blick auf den Nebel im Sternbild Orion M42, bis wir dann fein säuberlich einpacken und zufrieden den Heimweg antreten konnten. Schließlich wollte sich niemand erkälten und das "First Light" zum "Last Sight" werden lassen.

Herr Hagenberg, Herr Kellermann, Herr Nestler und die Astro-AG

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Hättet Ihr es gewusst: Welcher Song des Hanauer Rappers Azzi Memo erinnert an das Attentat von Hanau? Warum werden Nazis eigentlich „Rechtsextreme“ genannt? Was ist eine wesentliche Geldquelle für rechtsextreme Aktivitäten in Deutschland?

Mit Fragen dieser und anderer Art haben sich heute die Schüler*innen der Klassen 8B und 13B während ihres interaktiven Workshops „Deutschland International“ auseinandergesetzt. Da unser Gymnasium zu dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ gehört, konnten wir uns erfolgreich darum bewerben, dieses Projekt des Vereins Bürger Europas an unsere Schule zu holen. Aufgrund der Unterstützung durch die Staatsministerin für Integration, Frau Reem Alabali-Radovan, konnte dieses für uns kostenfrei durchgeführt werden.

Die Moderatorin Sarah Sporys hat gemeinsam mit den Klassen aus sieben verschiedenen Themenbereichen, die die Themen Migration, Integration, Rassismus und Rechtsradikalismus sowie Antisemitismus wie auch Minderheitenschutz behandeln, je drei ausgewählt. Wegdösen war unmöglich: Die Schüler*innen wurden direkt angesprochen, Sporys fragte nach und erklärte mit einfachen Worten. Mithilfe von Videobotschaften spannender Persönlichkeiten, wie z.B. dem Musiker Ben Salomo oder der Schauspielerin Ruby O. Fee, haben sich die Schüler*innen mit den unterschiedlichen Themenkomplexen beschäftigt und konnten ganz à la „Wer wird Millionär“ am Quiz teilnehmen. Dazu haben sie ein TED-Abstimmungsgerät erhalten und konnten so aktiv mitmachen. Die schnellste richtige Antwort wurde mit einem kleinen Sachpreis honoriert. Da war die Motivation hoch und die Freude groß. Die Preise reichten von Kugelschreiber über Geodreieck und Leinentasche bis hin zu Tupoka Ogettes Buch „Exit Racism“. Diese unterschiedlichen Preise waren gut geplant, denn so manches Mal hat die gleiche Person am schnellsten richtig geantwortet. Da auch ausreichend Raum für eigene Meinungen sowie persönliche Erfahrungen gegeben wurde, konnte neben der Wissensvermittlung auch ein lebendiger Dialog zwischen den Schüler*innen stattfinden. Eineinhalb Stunden vergingen so wie im Flug. Immer wieder wurde deutlich, dass die Jugendlichen doch schon einiges wussten und trotzdem haben sie auch viel Neues mitnehmen können.

Übrigens: Der gesuchte Song heißt „Bist du wach?“ und ist mit 18 Rapper*innen und Sänger*innen der größte Deutschrap-Song in der Geschichte, dass Nazis „Rechtsextreme“ genannt werden, liegt an der Sitzordnung in der französischen Nationalversammlung und die wesentliche Geldquelle ist der Rechtsrock, immerhin lässt sich mit Merchandise-Produkten rund um die Bands viel Geld verdienen.

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